Low-Code und No-Code im CRM: Sind Citizen Developer die Zukunft?

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Charlotte Malz
Head of Marketing, BSI
#crm#software#nocode#lowcode

No-Code, Low-Code, Citizen Developer: Wer sich aktuell mit Programmierung oder der Evaluation von Software befasst, kommt an diesen drei Begriffen nicht vorbei. Doch was verbirgt sich dahinter und wie können Sie von diesen Trends und Entwicklungen auch im Hinblick auf Ihre CRM-Systeme profitieren?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Als No-Code wird eine visuelle Oberfläche bezeichnet, die es selbst Laien ermöglicht, prozessoptimierende Anwendungen zu entwickeln.
  • IT-affine Mitarbeitende ohne klassische Programmierkenntnis werden Citizen Developer genannt und sind in bestimmten Anwendungsbereichen eine kosten- und zeiteffiziente Alternative zu ausgebildeten Programmierern.
  • No-Code wird auch für CRM-Systeme immer relevanter, zahlreiche etablierte Software-Unternehmen bieten bereits solche Plattformen an – dadurch findet eine «Demokratisierung der IT» statt.

Was bedeuten Low-Code und No-Code?

Die klassische Anwendungsentwicklung durch ausgebildete Entwickler ist zeit- und kostenintensiv. Schon die Akquisition von qualifizierten Fachkräften ist auf dem vom «war for talents» geprägten Arbeitnehmermarkt herausfordernd.

Daher entstehen vermehrt Low-Code- und No-Code-Plattformen. Im Gegensatz zum klassischen Entwickeln per Hand-Coding wird hier eine Art Baukastensystem mit grafischer Oberfläche und Drag-and-Drop-Prinzip eingesetzt, das es einem technisch versierten Anwender ermöglicht, auf einfacher Ebene Anwendungen zu programmieren. Auf dieser Basis arbeitet beispielsweise der italienische Versicherer Generali (Seedmatch, 2018) – und die niederländische Rabobank hat in Eigenregie sogar eine App und ein Online-Banking-Portal für ihre 500 000 Kunden entwickelt (Mendix, 2020).

Der Vorteil: Die Anwender kennen ihre Bedürfnisse und die ihrer Kunden sowie lauernde Fallstricke oftmals besser als externe Entwickler. Die Entlastung der IT-Abteilung und der Einsatz von Power- oder Standard-Usern wirkt zudem wie eine Triebfeder für die Digitalisierung. Durch Low-Code- und No-Code-Plattformen ist der Zugang zu Programmierung nicht mehr ausschliesslich einem elitären Kreis vorbehalten – in Fachkreisen ist von einer «Demokratisierung der IT» die Rede.

Wo liegt der Unterschied zwischen einer Low-Code-Plattform und einer No-Code-Plattform?

Die Übergänge zwischen Low-Code und No-Code sind fliessend. Eine klare Abgrenzung ist kaum möglich. Es gibt allerdings einen Unterschied: Während bei Low-Code-Plattformen die Möglichkeit besteht, das User Interface (oder die «Bausteine im Baukasten») durch eigenen Code zu erweitern und verändern, ist das UI einer No-Code-Plattform starr und in sich konsistent.

Das führende IT-Marktforschungsunternehmen Gartner geht davon aus, dass 2024 rund 65 % aller Anwendungen auf der Basis von Low-Code- oder No-Code-Plattformen erstellt werden (Gartner, 2019).

Beispiele dafür gibt es schon heute in verschiedensten Branchen, auch im Retail: «Open Standard Point of Sale» ist eine intelligente Registrierkasse für den Einzelhandel, die sich, basierend auf No-Code, vom Nutzer flexibel auf die Organisationsbedürfnisse anpassen lässt (Compex News, 2019). Beispiele für Low- und No-Code-Plattformen finden besonders bei Website-Baukästen oder Workflow Tools eine breite Anwendung. Ein Viertel aller Business-Applikationen wird einer Studie nach bis 2024 von sogenannten «Citizen Developers» erstellt werden (Gartner, 2019).

Was ist ein Citizen Developer?

Die neue Generation der Programmiererinnen wird Citizen Developer genannt, was wörtlich übersetzt so viel wie ziviler Entwickler bedeutet. Im Kontext passt besser: IT-affine Mitarbeiterinnen ohne klassische Programmierkenntnisse.

Während Hand-Coding als die klassische Form des Entwickelns den Experten vorbehalten ist, bieten Low-Code- und No-Code-Plattformen Citizen Developers die Möglichkeit, Anwendungen für komplexe Vorgänge auf eigene Faust zu erstellen. Dabei wählen sie wie bei einem Baukasten aus einer On-Screen-Bibliothek Bausteine aus und ziehen sie in einen visuellen Workflow.

Was sind die Nachteile von Citizen Development?

Citizen Developer arbeiten in der Regel aus ihrer eigenen Abteilung heraus, ohne Anbindung an die globale IT-Abteilung. Den Vorteilen der Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung stehen aber auch Nachteile gegenüber. Durch die autarke und von der eigentlichen Infrastruktur losgelöste Arbeitsweise besteht die Gefahr einer «Schatten-IT». In regulären IT-Systemen gibt es klare Regeln, Dokumentationen und Prozesse, die im Citizen Development möglicherweise nicht konsequent umgesetzt werden.

Ein weiteres Problem der Citizen Developer: Auf No-Code-Plattformen sind individuelle Anpassungen an die jeweiligen Betriebsumgebungen nicht ohne die Hilfe klassischer Programmierer möglich, die in den Code eingreifen. Citizen Developers arbeiten zudem meist in Fachbereichen für sich und konzentrieren sich auf einzelne Anwendungsbereiche. Dadurch werden Integrationsmöglichkeiten untereinander und in die globale IT-Struktur der Unternehmung eingeschränkt.

Fazit: No-Code ist auf dem Vormarsch

Manch Expertin spricht von einer Evolution vom Hand-Code hin zum No-Code und Citizen Developer. Ob diese Entwicklung nachhaltig die Programmierwelt verändert, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Auch wenn es aktuell ohne ausgebildete Fachkräfte und Entwickler noch nicht geht, schreitet die Demokratisierung der IT spürbar voran.

Gut zu wissen: BSI CRM erfordert keine tiefen Programmierkenntnisse. Unser CRM-System überzeugt mit modularem Aufbau, hoher Konfigurierbarkeit und offener Technologie. Es passt sich an das Geschäft, die Prozesse und die IT-Umgebung Ihres Unternehmens an, und nicht umgekehrt. Ganz gleich ob Hand-Code, Low-Code oder No-Code, ob Fachentwickler oder Citizen Developer – wir finden gemeinsam mit Ihnen die geeignete Lösung für Ihr CRM-System.

Next Best Action: BSI

Der beste nächste Schritt: Ihre Ziele mit BSI vernetzen.

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