«Es braucht starke Vorbilder und Mutmacherinnen!»
Interview mit Bea Hugger, Projektleiterin und Fachspezialistin bei BSI
Bea Hugger, Projektleiterin und Fachspezialistin bei BSI, berichtet über ihre Arbeit bei BSI, Ihre Motivation und was es braucht, um mehr junge Frauen für MINT-Berufe zu begeistern.
Bea, du bist Projektleiterin bei BSI. Wie sah dein beruflicher Weg bis hierhin aus?
Ich habe nach meinem Informatikstudium an der ETH als Software Entwicklerin bei BSI angefangen. Was ich besonders schätze: Bei BSI arbeitet man von Tag eins an in einem Projekt mit, vom Anfang bis zum Schluss. Dabei habe ich schnell gemerkt, dass mir vor allem der Kundenkontakt viel Freude bereitet. Es ist mir ein Anliegen, die Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden zu verstehen und Lösungen für ihre Herausforderungen zu entwickeln. So habe ich mich immer mehr zur Business-Analystin und Fachspezialistin weiterentwickelt und schliesslich auch die Projektleitung für verschiedene Projekte übernommen. Nach einer halbjährigen Auszeit nach der Geburt meines Sohnes arbeite ich nun im 60%-Pensum.
Wie kann man sich deine Arbeit genau vorstellen?
Als Fachspezialistin begleite ich Kunden bei der Einführung oder Weiterentwicklung unserer Softwarelösungen rund um die Themen Kundenbeziehungsmanagement (CRM) und Kundenerlebnis (Customer Experience). Man könnte sagen: Wir bei BSI helfen Unternehmen dabei, die Schnittstelle zum Kunden zu digitalisieren und begeisternde Kundenerlebnisse zu bieten. Ich erarbeite mit unseren Kunden in Workshops die Anforderungen und Lösungen für ihre Use Cases und zeige ihnen, wie diese mit der BSI Customer Suite umgesetzt werden können. Daneben führe ich ein Projekt als Projektleiterin. Hier ist vor allem die Koordination zwischen dem Kunden und dem BSI Projektteam zentral, damit wir die gemeinsam vereinbarten Ziele erreichen.
«Es zählen die Leidenschaft für die Sache, Teamwork, Motivation und das Fachwissen, nicht das Geschlecht.»
Der MINT-Bereich ist nach wie vor eine Männerdomäne. Wie erlebst du das?
Ich arbeite gerne mit Männern zusammen, hatte deswegen auch noch nie Probleme. Nur selten ist es vorgekommen, dass ich mich zuerst behaupten musste. Unterschwellig war dann Skepsis zu spüren, dass ich als Frau doch nicht so viel von der Materie verstehen würde. Diese Situationen konnte ich jedoch immer lösen, indem ich explizit mit Fachwissen aufgetrumpft habe und zielstrebig meinen Weg gegangen bin. Bei BSI war das nie ein Thema: Es war klar spürbar, dass jeder unabhängig vom Geschlecht gute Leistung erbringen kann.
Du bist schon mehr als elf Jahre Teil von BSI. Was hat sich in dieser Zeit in puncto Diversität getan?
Schon als ich bei BSI begann, waren mehr Frauen angestellt als durchschnittlich in der IT-Branche üblich – und mehr Frauen als in meinem Studium an der ETH gab es hier allemal. Dieser Trend setzt sich fort: Wenn ich durchs Büro laufe, sehe ich immer mehr Frauen. Aber eigentlich arbeiten bei BSI einfach Menschen und es zählen die Leidenschaft für die Sache, Teamwork, Motivation und das Fachwissen, nicht das Geschlecht.
Inwiefern fördert BSI Diversität und Gleichstellung?
Ich schätze an BSI, dass man problemlos Teilzeit arbeiten kann. BSI schenkt seinen Mitarbeitenden eine grosse Flexibilität, was das Pensum und den Arbeitsort angeht. So lassen sich Berufliches und Privates gut unter einen Hut bringen. Auch sind Leistungsbewertung und damit einhergehend die Löhne für alle gleich; ich hatte nie das Gefühl, dass ich weniger als meine männlichen Kollegen verdienen könnte.
«BSI schenkt seinen Mitarbeitenden eine grosse Flexibilität, was das Pensum und den Arbeitsort angeht.»
Hast du zuweilen mit Vorurteilen zu kämpfen?
In der BSI nie. Ganz selten bei Kunden, dass man als Frau ja nicht so viel von Software und Technologie verstehen würde. Aber gute Arbeit und Kompetenz siegen immer.
Was würdest du jungen Frauen raten, die sich für den MINT-Bereich interessieren?
Unbedingt in einen entsprechenden Beruf oder ein passendes Studienfach reinschnuppern und es einfach mal ausprobieren. Und nicht einschüchtern lassen von Männern, die eine grosse Klappe haben und gemäss eigener Aussage alles können und sowieso die Besten sind. Meistens steckt da nicht so viel dahinter, wie sie einem glauben lassen wollen. Wir Frauen können genauso gut sein, meistens posaunen wir es einfach nicht so raus.
Welche Massnahmen braucht es, um mehr Frauen für den MINT-Bereich zu gewinnen?
Ich glaube es ist wichtig, schon den Kleinen mitzugeben, dass sie in diesen Fächern gut sein können, egal ob Junge oder Mädchen. Ich hatte z.B. eine Lehrerin in der Primarschule, die meinte, es sei schon in Ordnung, wenn Mädchen schlecht in Mathematik seien, die Jungen seien da eben einfach besser. Die Mädchen könnten das dann in z.B. Musik wieder Wett machen. Solche Denkmuster und Äusserungen schaden extrem. Stattdessen sollte man Mädchen ermutigen und zeigen, dass diese Fächer Freude machen können. Es braucht starke Vorbilder und Mutmacherinnen.
Worauf bist du besonders stolz?
Auf meinen Sohn. Und jedes Mal, wenn ich ein zufriedenes Feedback einer Kundin erhalte. Vor allem wenn ich erfahre, dass meine Arbeit ihre einfacher und angenehmer macht. Software sollte ja genau das leisten – Arbeit erleichtern.
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