29.09.2025

Nie wieder Lock-in: Die richtige Exit-Strategie schützt Daten – und die Zukunft

Eine flexible IT-Architektur stärkt die Exit-Fähigkeit: dazu gehört auch der kontrollierte Umstieg zwischen Clouds und AI-Modellen. Wenn sich insbesondere in regulierten Märkten wie dem Versicherungs- oder Bankwesen durch geopolitische Veränderungen die IT-Infrastruktur zum Risiko wird oder sich die Risikoeinschätzung eines Dienstleisters ändert, bleibt häufig nur wenig Zeit zum Handeln. Wer dann keinen funktionierenden Change-Control-Prozess etabliert hat, riskiert nicht nur Bussgelder, sondern auch den Verlust sensibler Kundendaten, Reputationsschäden und operative Ausfälle. Portabilität hilft dabei, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und die Handlungsfähigkeit zu sichern.

Sammlung von Sicherheitsschildern, darunter ein großes grünes Schild mit der Aufschrift „Emergency Exit“, umgeben von Piktogrammen für Fluchtwege, Feuerlöscher und Notausgänge. Sammlung von Sicherheitsschildern, darunter ein großes grünes Schild mit der Aufschrift „Emergency Exit“, umgeben von Piktogrammen für Fluchtwege, Feuerlöscher und Notausgänge.

Kunden, die einen Schaden melden oder einen Vertrag abschliessen möchten, erwarten heute digitale Services und kurze Antwortzeiten. Dadurch steigt der Innovationsdruck für die IT. Gleichzeitig wächst europaweit die Zahl der regulatorischen Anforderungen. Um jederzeit Daten in einer anderen Jurisdiktion speichern zu können, müssen Unternehmen souverän über den Ort der Datenverarbeitung entscheiden.

Eine zu enge Bindung an proprietäre Anbieter erhöht das Risiko eines Lock-ins. Er schränkt die Handlungsfähigkeit ein und verlangsamt einen Kurswechsel, wenn auftretende Risikofaktoren Anpassungen erfordern. Gefragt ist deshalb eine Exit-Fähigkeit, also die Möglichkeit, die Infrastruktur jederzeit zu einem anderen Anbieter zu verlagern.

Architekturprinzipien für Exit-Fähigkeit

Erreicht wird diese Fähigkeit mit einer modularen Multi-Cloud-Architektur, die Datenhaltung, Prozesslogik und AI-Modelle klar voneinander trennt und Workloads portabel macht. Diese Entkopplung ermöglicht eine schrittweise Modernisierung, ohne die gesamte Infrastruktur zu gefährden. Neue Funktionen lassen sich rasch integrieren, bestehende Bausteine bleiben austauschbar. So entsteht eine IT-Organisation mit echter Exit-Fähigkeit.

In der Praxis zeigt die Cloud- und Modellagnostik deutliche Effekte. Ein Cloud-Wechsel kann bei BSI innerhalb von 72 Stunden erfolgen, der Austausch eines AI-Modells falls notwendig sogar in 90 Minuten – ohne starke Einschränkungen der Kernprozesse. Dies gelingt durch konsequente Portabilität: Anwendungen laufen in Containern, standardisierte Datenpipelines sind etabliert und Schnittstellen für Modelle sind einheitlich gestaltet.

20 % Infrastrukturkosten eingespart

Die Modularität wirkt sich auch auf die Kosten aus. Eine dynamische Plattform senkt die Total Cost of Ownership und reduziert den Aufwand für Wartung und Integration. Bei Lastspitzen, etwa in der Schadenregulierung oder bei der Policierung, können Versicherungen ihre IT-Kapazitäten gezielt skalieren, ohne langfristige Verpflichtungen einzugehen. Ein global agierender BSI Software Kunde konnte durch die Portabilität seiner Infrastruktur innerhalb von 12 Monaten über 20 % an Infrastrukturkosten einsparen und parallel seine AI-Time-to-Value halbieren.

Exit-Szenarien planen und testen

Wesentlich ist es, den Ernstfall zu üben, um die Widerstandsfähigkeit der gesamten Organisation zu prüfen. Solche Übungen optimieren Abläufe und decken versteckte Abhängigkeiten auf, die im Alltag leicht übersehen werden. Ergänzend hilft das Durchspielen von Szenarien, bei denen mehrere Systeme gleichzeitig ausfallen oder regulatorische Vorgaben kurzfristig Anpassungen erzwingen. Das Verschieben der Kundendaten in eine alternative Cloud oder der Wechsel eines Sprachmodells werden so zu einer eingeübten Routine.

In all diesen Szenarien ist ein Rollback-Plan unverzichtbar, denn ohne ihn drohen längere Ausfälle oder Datenverluste und die Kundenbindung wäre gefährdet. Er sorgt dafür, dass die alte Umgebung im Falle von Problemen schnell wiederhergestellt werden kann und die Kontinuität gewahrt bleibt. Mit einem klar definierten Rollback-Plan steigt das Vertrauen in die Exit-Strategie, und die Organisation gewinnt an Sicherheit und Glaubwürdigkeit. 


Ein doppelter Gewinn: Flexibilität und Resilienz

Unternehmen bleiben mit den beschriebenen Architekturprinzipien jederzeit handlungsfähig. Daraus entsteht regulatorische Resilienz: Änderungen in der Risikoeinschätzung, ob beim Dienstleister oder auf globaler Ebene, lassen sich durch einen Wechsel von Regionen oder Anbietern flexibel abfangen. Risiken werden kontrollierbar, während zugleich neue Chancen genutzt werden können. Auf diese Weise sichern Unternehmen langfristig ihre Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit.


Hat dir der Artikel gefallen? Weitere Insights bietet das Whitepaper «Die Transformation des Kundenkontakts durch AI Agents in Banken und Versicherungen».

 

Jetzt kostenlos downloaden


api/blog

Weitere Blogbeiträge

##title##

##description##
##tag#tags## ##date#DD.MM.YYYY#date##
Zwei stilisierte Figuren reichen sich die Hand – Symbol für persönliche Kontaktaufnahme über die Website von BSI Software, partnerschaftliche Kommunikation und gelebte Kundennähe.

Sprich einfach mit uns

Wir sind jederzeit und sehr gern für dich da.